Der Stadtrat hat das Wohngebiet Partheblick nicht beschlossen. Was bedeutet das für Taucha?
Es war der Wunsch der Bewohner, die Siedlung westlich des Gewinnebergs ans Abwassernetz anzuschließen, die 2014 zu der Idee des Wohngebietes „Partheblick“ geführt hatte. Seitdem liefen die Planungen, über die sich die Öffentlichkeit spätestens seit 2017 ein Bild machen konnte. Und natürlich würde – nach Beschluss eines Bebauungsplanes – durch den Verkauf der Baugrundstücke auch Geld an die Stadt Taucha bzw. an eine städtische Gesellschaft fließen, um die Entwicklung unserer Stadt weiter voranzubringen und notwendige Investitionen zu tätigen.
Dazu kam es nicht. Der seit beinahe zehn Jahren angestrebte Bebauungsplan wurde vom Stadtrat nicht beschlossen. Die dadurch erzielbaren Einnahmen kommen dementsprechend auch nicht. Es geht um vier Millionen Euro, die Tauchas Infrastruktur gut hätte gebrauchen können, damit die Einrichtungen der Stadt mit dem Wachstum mithalten können.
Was das im Einzelnen bedeutet, macht die Liste notwendiger Investitionen deutlich:
- Ausbau des Sport- und Freizeitzentrums Kriekauer Straße,
- Vorbereitungen zur gesetzlich vorgeschriebenen Wärmeplanung,
- kommunaler Wohnungsbau,
- die energetische Sanierung städtischer Gebäude.
Und natürlich ist dadurch auch der Spielraum kleiner für Dinge, die vielleicht nicht zwangsläufig notwendig sind, aber die Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit Tauchas verbessern.
Taucha muss langfristig attraktiv bleiben für junge Familien, Menschen, die in unsere Region zuziehen und Unternehmen, die bei uns Arbeitsplätze schaffen und Gewerbesteuer erwirtschaften können. Verantwortungsvolle Stadtpolitik bedeutet, sich nicht von kurzfristigen Erwägungen leiten zu lassen, und langfristige Maßstäbe an das eigene Handeln im Stadtrat anzulegen.
Die Wohnhäuser, die im Partheblick jetzt fehlen, stehen für junge Familien eben auch in Zukunft nicht zur Verfügung, obwohl gerade danach die Nachfrage besonders groß ist. Mit Kindern braucht es eben ein oder zwei Zimmer mehr als in der alten Wohnung, und zwar trotzdem zu bezahlbaren Preisen. Wohnungsbau zu verhindern hilft nur denen, die schon eine passende Wohnung oder ein passendes Haus haben. So wird aber Stadtentwicklung dem Wandel unserer Stadt nicht gerecht.
Bereits beim Bebauungsplan Bogumils Park hat die CDU günstige Wohnungen verhindert, indem sie auf eine Reduzierung der Wohnungen bestanden hat. Denn natürlich werden dadurch viele Kosten nun auf weniger Quadratmeter Wohnfläche verteilt. Die SPD hatte in der Debatte schon darauf hingewiesen, dass sich dadurch weniger Tauchaer Bürgerinnen und Bürger eine Wohnung im Bogumils Park werden leisten können, und viele Wohnungen wieder einmal an Eigentümer von außerhalb verkauft werden müssen.